Wurzeln der TCM

Die Wurzeln dieser naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin reichen bis in das 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurück und sind eingebettet in die philosophische Gedankenwelt des Daoismus, der wiederum die Grundlagen legte für die spätere Entwicklung des Zen.

 

In dieser Tradition wird der Mensch als ein Teil der Natur und ihrer Zyklen verstanden, der nicht nur selbst durch sein Handeln direkten Einfluss auf die Natur nimmt, sondern umgekehrt genauso selbst als ein Teil des Ganzen von den Veränderungen und Wandlungen in seiner Umgebung beeinflusst wird.

 

Am eindrücklichsten ausgeführt wird diese Idee in der Theorie der „Fünf Elemente“, oder richtiger übersetzt der „Fünf Wandlungphasen“, die ihre Entsprechung in den Jahreszeiten und Erscheinungsformen der Natur haben, die sich aber ebenso auf menschliche Organe, Emotionen und Lebensalter beziehen.

 

So steht zum Beispiel die Wandlungsphase des Holzes für den Frühling, die emporwachsende und expandierende Kraft jeder Art von Neubeginn und Wachstum. Bezogen auf den Menschen entspricht die Wandlungsphase des Holzes der Kindheit, der Emotion Zorn oder Wut und den Organen Leber und Gallenblase. Interessanterweise gibt es im Deutschen für die Beschreibung eines zornigen oder wütenden Menschen auch entsprechende Bilder, wie „dem ist eine Laus über die Leber gelaufen.“ oder „dem läuft die Galle über“.

Zu den Beschwerden und Krankheiten, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin oft dem Element Holz zugeordnet werden, gehört zum Beispiel auch der Heuschnupfen, der typischerweise dann einsetzt, wenn die Bäume beginnen auszuschlagen und zu blühen (also die Natur sich in der Hochphase der Wandlungsphase des Holzes befindet) und der auf eine inadäquate Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose äußere Reize zurückzuführen ist.